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Jugendstil-Schriften im Aufwind

Aktualisiert: 31. Jan. 2022


In den letzten Monaten habe ich einige Werke im Jugendstil gefertigt. Ein Grund sich diese Zeitepoche mal etwas näher anzusehen.

Mit meiner Werkstatt für Handschriftliches & Kalligrafie bin ich nun seit geraumer Zeit auf Facebook unter www.facebook/wunschbriefe aktiv. Ein wunderbares Medium um sich mit kalligrafiebegeisterten Kolleginnen und Kollegen in aller Welt auszutauschen, mal nachzu-fragen, was denn so die bevorzugten Materialien seien oder auch neue Ideen für schöne Projekte zu sammeln.


Werkstatt für Handschriftliches & Kalligrafie

Vor ein paar Tagen bekam ich eine mail mit einer dringenden Anfrage rein. Ein amerikanischer Philosophieprofessor und Kalligraph hatte sich mit seiner Familie auf eine Reise nach Wien begeben. Es war sein großer Wunsch, in der Hochburg des Jugendstils Infos für seinen nächsten Vortrag auf seiner Universität zum Thema "Jugendstil" zu bekommen. Als Schriftenliebhaber hatte er großes Interesse eines dieser wunderschönen Jugendstil-Plakate zu "ergattern". Er wollte diese Reise auch dazu nützen, einmal das Heimatland seiner Urgroßeltern kennenlernen zu können. In Wien angekommen hat er in mehreren Kunstgeschäften, auch Museen nachgefragt, ob man ihm weiterhelfen könne, was sich aber zu diesem Thema als schwierig erwies.

Nachdem er mich bereits aus einem Kalligrafie-Forum kannte, hat er mich kontaktiert. Wir haben es dann gemeinsam mit Internetrecherche, Übersetzungen und Telefonaten mit relevanten Museen in Wien und auch Salzburg geschafft, zu seinen gewünschten Infos zu kommen. Wieder zuhause in Amerika angekommen, hat er sich bei mir gemeldet, noch immer überglücklich über seinen schönen Österreich-Urlaub und die gesammelten Materialien für seinen Vortrag.


Werkstatt für Handschriftliches & Kalligrafie


Obwohl ich diese Schrift des Jugendstils häufig für meine Arbeiten verwende und gerne mit modernen Formen und Abwandlungen experimentiere, hatte ich mich bis vor kurzem wenig mit dieser wunderbaren Epoche auseinandergesetzt.

Die intensive Beschäftigung mit dem Thema "Jugendstil" hat mich schon emotional berührt. Ich habe mich auch gefragt, warum ein so reges Interesse an dieser Schrift besteht und was die Schönheit des Jugendstils wirklich ausmacht.

Lasst uns mal gemeinsam in diese Zeitepoche reinschnuppern.


Jugendstil Architektur

Wir bewegen uns zurück zum Ende des 19. Jahrhunderts. Es entstand da eine neue Kunstrichtung, die den Weg in die Moderne ebnete. Der Name "Jugendstil", der in Deutschland gebräuchlich war, leitete sich von der Münchner Kunstzeitschrift "Die Jugend" ab. In Frankreich wurde die Kunstrichtung als "Art nouveau", in Italien "stile floreale" und bei uns in Österreich als "Sezession" oder "Jugendstil" bezeichnet.

Der Jugendstil ist eine Kunstrichtung, die auch zum Alltagsgebrauch taugen sollte. Man findet diesen Stil nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch in der Werbung, im Design von Gegenständen des tägliches Gebrauchs wie Möbel, Geschirr und Kleidung, aber auch in der Architektur. Man denke an das Ambiente und Flair so mancher Wiener Kaffeehäuser. Auf jeden Fall wollte man damit etwas ganz Neues kreieren, was meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist.

Eine äußerst moderne Bewegung

Der Jugendstil hat neue Formen geschaffen und sich in erster Linie an der Natur orientiert. Es war das große Bestreben dieser Zeit, alle Lebensbereiche zu durchdringen und an jeden Ort Freude und Schönheit zu bringen. In Österreich ist der Jugendstil untrennbar mit dem Namen Gustav Klimt verbunden. Sein wunderschönes Meisterwerk "Der Kuss" begleitet und begeistert uns bis heute.

Da habe ich mich einmal mit dem großen Meister in

Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett in Wien verabredet :-)